Frauen: Seltener krank - Schlechter versorgt

Frauen sind anders krank als Männer. Im deutschen Gesundheitssystem werden die Bedürfnisse von Frauen jedoch zu wenig berücksichtigt. In einer bereits 1996 vom Bundesfrauenministerium in Auftrag gegebenen Studie wurden Mängel beim Umgang mit der Gesundheit von Frauen aufgedeckt und Lösungen vorgeschlagen.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Frühjahr 2001 vorgelegt. Vor allem die verschiedenen Lebenssituationen von Männern und Frauen beeinflussen demnach die Gesundheit. Ärzte berücksichtigen das nicht immer ausreichend. Insbesondere was das Verordnen von Medikamenten an Frauen und die Behandlung von typischen Frauenkrankheiten wie Brustkrebs oder Osteoporose betrifft, ist das Verhalten der Ärzte häufig verbesserungswürdig.

Frauen bekommen zu viele Medikamente

Frauen sind anders krank, aber nicht häufiger. Laut Bundesverband der Betriebskrankenkassen haben berufstätige Frauen sogar weniger Krankheitstage als Männer. Obwohl sie seltener krank sind, bekommen Frauen mehr Medikamente von ihren Ärzten verschrieben. "Frauen bekommen viel zu viel verordnet", klagt Erika Zoike, Vertreterin des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen.

Auch erhielten Frauen viel häufiger umstrittene, dafür aber preisgünstigere Medikamente. Darunter sind etwa dreimal so häufig Migränemittel und doppelt so häufig Psychopharmaka mit allen bekannten Nebenwirkungen und Risiken.

Früherkennungstests und Leitlinien gegen Krebs gefordert

Bei Brust- und Eierstockkrebs fordern Experten eine Behandlung nach vorgegebenen Leitlinien. Es solle sichergestellt werden, dass jede Frau die gleiche Behandlung bekäme, dass sie nach den gleichen Richtlinien behandelt werde und dass man nachprüfen könne, ob die Frauen nicht veraltete oder Spartherapien erhielten, so Rolf Kreienberg von der Deutschen Krebsgesellschaft.

Gerade beim Brustkrebs seien zudem vermehrte Früherkennungstests notwendig, um das Leiden und die unnötig erhöhte Sterblichkeitsrate von Frauen zu senken. Jedes Jahr sterben 19.000 Frauen an Brustkrebs. Nach Aussage der Brustkrebs-Koalition könnten jeden Tag zehn Frauen gerettet werden, wenn es ein kontrolliertes Früherkennungsprogramm nach europäischen Leitlinien gäbe.
Umfassende Information zum Thema Brustkrebs auf http://www.leben-mit-brustkrebs.de
Die Politik muss eingreifen

In der letzten Zeit gab es zahlreiche politische Aktivitäten zum Thema geschlechtsspezifische Gesundheitspolitik. Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Baden-Württemberg erstellten die ersten Frauengesundheitsberichte, seit Ende Mai 2001 liegt der erste Bericht auf Bundesebene vor. Auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt forderte, die Krankheitsentstehung aus weiblicher Sicht neu zu betrachten.

Fraglich bleibt, ob die Probleme der Frauen im Gesundheitswesen in den Wirren um die allgemeine Reform berücksichtigt werden. Deshalb sollten die Frauen selbst hellhörig werden: Sie können mit ihren Ärzten über die spezifischen Krankheitsprobleme von Frauen sprechen und für wichtige Vorsorgeuntersuchungen möglicherweise Sonderanträge bei den Krankenkassen stellen.

Unsere Praxis
Dr. med. Arlette-Laure Steidel-Schmeiser, Luisenstraße 16, Offenburg - Telefon 0781 33361
Sprechstunden:
nach Vereinbarung
Bereitschaftdienst
siehe Tageszeitung
wichtige Mitteilungen
die Leistungen
Gynäkologische Kontrolluntersuchungen
Schwangerschafts-begleitung
Geburtshilfe
Ultraschall- untersuchungen
Menopause
Krebs-Nachsorge
operative Gynäkologie
Psychosomatische Medizin
Beratung bei Sexualbeschwerden